Kraftwerk Reckingen

Tipps für den Hochrhein – Teil 1

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Für diese Strecke hatte ich das «Deutsches Flusswanderbuch» vom DKV-Verlag dabei, das für diese Strecke sehr detailliert ist.

Der Hochrhein ist der Abschnitt des Rheins der vom Bodensee beim Konstanz nach Basel verläuft. Für viele ist das eine der schönsten Flussstrecken von Europa. Mit dem Kajak kannst Du Abschnitte befahren wo es keine Kursschiffe gibt. Unterwegs sind elf Stauwehre und der Rheinfall zu überwinden. Hier einige Tipps falls du diese Strecke befahren willst:

Konstanz – Untersee

Konstanz hat einen Paddelclub dessen Einbootstelle normalerweise abgeschlossen ist. Es gibt Treppen im Damm und Rampen in den Sporthäfen, aber wenn es auf den Kilometer mehr nicht drauf ankommt würde ich in Kreuzlingen im Park einwassern. Direkt am Kursschiffhafen gibt es einen grossen Parkplatz. Von da aus sind es vielleicht zweihundert Meter bis zum nächsten flachen Ufer.

Noch etwas weiter den See hinauf liegt der Campingplatz Fischerhaus direkt neben der Wassersportwiese. Ein idealer Ausgangspunkt für eine Tour am Bodensee.

Unter der grossen Brücke in Konstanz beginnt die Rheinkilometrierung. Ab hier sind es 1033 Km bis zum Meer. Hier spürst du zum ersten Mal die Strömung. Ausserdem ist dieser Abschitt recht befahren, inklusive Kursschiffverkehr. Bleibe also rechts am Ufer. Die Fahrrinne für die Motorbote verläuft im Zickzack zwischen den Untiefen hindurch. Bei normalen Wasserstand hat es genug Platz daneben zum paddeln. Der Rhein bildet hier die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Für die durstigen kommt schon bald auf der linken Seite das Restaurant Kuhorn, danach fliesst der Seerhein in den Untersee.

Untersee – Schaffhausen

Der Untersee ist bis auf die Schiffahrtsrinne recht flach. Empfehlung: Auf der linken Schweizer Seite fahren, rechts kommt zuerst das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried wo man nicht einfahren darf, danach die Insel Reichenau. Die ist zwar eine Besichtigung wert, aber danach bist Du mitten im See und der ist hier noch nicht zuende und bekannt für viel Wind. Es gibt viele kleine Dörfer den See entlang. Ich habe am Schwimmbad Berlingen Pause gemacht wo man leicht anlanden kann. Eigentlich sind das nur eine Toilette und Umkleidekabinen wie es den See entlang einige hat. Ausserdem gibt es hier ein Restaurant und einen kleinen Parkplatz, falls die Reise hier zuende ist.

Bald kommt die kleine Insel Werd in Sicht. Der kleine Wallfahrtsort und Kloster ist ein beliebter Ort zum Heiraten. Geheimtipp: Anlanden ist machbar und hinter der Kapelle gibt es eine öffentliche Toilette. Nach der Insel beginnt die Strömung und in flottem Tempo geht es durch Stein am Rhein weiter nach Schaffhausen. Pass auf die Kursschiffe auf, die teilweise spektakuläre Manöver machen beim anlanden. Die Kursschiffe haben auf alle Fälle Vorfahrt. Wichtig: bleib aus der Schifffahrtsrinne aus die ständig die Uferseite wechselt. Noch wichtiger: Bleib von den Wiffen weg! Wiffen sind die Pfähle die die Schifffahrtsrinne markieren. Sie scheinen einem magisch anzuziehen und schon manches Boot ist daran zerschellt. Die Dinger sind also ziemlich gefährlich. Etwa auf der Höhe des Restaurants «Schupfen» gibt es stehende Wellen und Wirbel.

Für den geübten Tourenpaddler sind die 40km von Kreuzlingen nach Schaffhausen gut in einem Tag machbar. Kurz vor Schaffhausen bietet sich mit dem Campingplatz direkt am Rhein eine Übernachtungsmöglichkeit an. Das ganze Ufer auf der Strecke ist entweder bewaldet oder bebaut. Ich habe zwei Flusskurven vorher auf einer Kiesbank übernachtet, die aber vermutlich bei normalem Wasserstand im Sommer unter Wasser ist.

In Schaffhausen ist die Flussfahrt fürs erste vorbei. Von hier bis unten am Rheinfall ist Fahrverbot. Das sind ca. 5km zum umtragen. Ein Auto zum Transport ist hier empfehlenswert.

Weiter geht es in Teil 2.

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