Bootswagen am Kraftwerk Eglisau

Tipps für den Hochrhein – Teil 2

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Für diese Strecke hatte ich das «Deutsches Flusswanderbuch» vom DKV-Verlag dabei, das für diese Strecke sehr detailliert ist. Der Teil eins über den Hochrhein ist hier.

Einsetzen kann man direkt unten am Rheinfall beim Besucherparkplatz. Bald danach kommen die drei Staustufen von Rheinau, eine der schönsten und sicher einsamste Strecke auf dem Hochrhein.

In der Schweiz müssen die Flusskraftwerke eine Möglichkeit bieten umzusetzen. Rheinau hat einen Schienenwagen den man über ein Telefon vor Ort bestellen kann. Draufpaddeln, festhalten und schon geht es ins Unterwasser. Das geht dreimal so. Danach geht es im flotten Tempo an der Thurmündung vorbei in den Rückstau von Eglisau.

In Eglisau kann man beim Bootshaus auf der linken Seite ausbooten. Dort gibt es Parkplätze, Trinkwasser und eine Toilette. Zum Bahnhof ist es auch nicht weit. Von hier sind es noch zwei Kilometer bis zum Kraftwerk.

Der Ausstieg am Kraftwerk Eglisau ist rechts. Ich bin an der Leiter ausgestiegen und habe mir dann den werkseigenen Bootswagen geholt der gleich daneben in einem Schuppen ist. Dafür braucht man eine Pfandmünze, 1€ oder 2CHF. Am Besten behält man die Münze in der Schwimmweste, weil fast alle folgenden Bootswagen ebenfalls angekettet sind.
Eglisau hat eine schwimmende Holztreppe über die ich mein Kajak direkt auf den grossen Bootswagen gezogen habe. Zum Einbooten muss man je nach Wasserstand einen kurvigen Kiesweg hinunter. Ich hatte Glück und durfte bei sehr niedrigem Wasserstand die Metallrampe hinunter zum Bootsanleger. Schleusen ist überall verboten.

Als nächstes kommt das Kraftwerk Reckingen, dort gibt es mehrere werkseigene Bootswagen und eine lange Rampe zum Einbooten. Kein Problem das alleine zu machen.

Danach kommt die Stromschnelle am Koblenzer Laufen. Durchfahren bei normalem Wasserstand sollte kein Problem sein allerdings ist schon zwei Kilometer vorher die Strömung sehr stark. In der Kurve vor dem Laufen kann man im Kehrwasser vom alten Fähranleger anhalten und von da aus 3km über den geteerten Uferweg umtragen. Das Kehrwasser zu erwischen in der Strömung ist aber gar nicht so einfach. Wenn man weiterpaddelt kommt einen Kilometer später links ein Schild für die offizielle Ausbootstelle. Von da aus ist es aber ein grosser Umweg über Kieswege rund ums Naturschutzgebiet den ich im Rückblick nicht nochmal machen würde. Links weiter vorne gibt es noch einen Platz mit Feuerstelle wo man eventuell landen könnte. Von da aus ist die Umtragestrecke nicht mehr ganz so weit. Einbooten muss man dann unterhalb vom Laufen direkt in die Strömung. Nach dem Laufen kommen noch mehrere kleinere Schwälle, dann ist man auch schon wieder im Rückstau vom nächsten Kraftwerk. Rechts am Ufer ist der Campingplatz von Waldshut, der auch Zimmer mit Stockbetten und ein gutes Restaurant hat.

Links ist der Kühlturm vom Atomkraftwerk Leibstadt. Am besten hier schon ganz links fahren, die Ausbootstelle vom Flusskraftwerk sieht man erst von Nahem. Hier gibt es ebenfalls einen werkseigenenen Bootswagen. Die grossen Traktorräder sind mir in Erinnerung geblieben.

Danach fliesst der Rhein gemütlich zwischen Wäldern. Bei der Brücke von Laufenburg wegen der Kehrwasser unter dem rechten Bogen durch und dann auf der linken Seite bleiben. Hier muss man 500mzur Einbootstelle laufen, daher ist der eigene Bootswagen praktischer. Am Ende muss man noch mit einem Lift bis auf Wasserhöhe fahren bis man einwassern kann.

Ca. 5km später kommt die Basis von Kanu-Hochrhein wo man günstig zelten kann. 5Min davon gibt es einen Laden der bis 22.00 offen hat.

In Bad Säckingen am Kraftwerk gibt es wieder einen Schienenwagen. Der war allerdings ausser Betrieb als ich da war. Ein Bootswagen ist vorhanden, allerdings muss man damit mit dem zwischen den Gleisen herumjonglieren. Alleine die Treppe daneben heruntertragen geht nicht.

Bad Schwörstadt hat einen neuen Schwimmsteg zum ausbooten. Gleich daneben sind mehrere Feuerstellen für den Mittagshalt. Einen werkseigenen, sehr schweren Bootswagen gibt es, der eigene ist hier besser. Einbooten über eine lange Betonrampe i ruhiges Wasser.

Das Kraftwerk Rheinfelden hat eine kurze Metalltreppe, die Bootswagen sind an der Einbootstelle wo es eine Rampe gibt. Ich habe auf dem Kraftwerksgelände einen Rufknopf gesehen falls man Hilfe braucht beim Umtragen. Getestet habe ich das nicht.

Für den Camping Kaiseraugst, der direkt am Wasser liegt würde ich vorher reservieren. In den Sommermonaten ist der oft ausgebucht. Achtung auf die vielen Schwimmer. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist über 1km weit weg. Die Römischen Ruinen sind sehenswert.

Ausbooten am Kraftwerk Kaiseraugst ist kein Problem. Es gibt eine kurze Rampe. Allerdings braucht man hier seinen eigenen Bootswagen. Einbooten kann zum Problem werden, denn die metallene Treppe hat bei Niedrigwasser bis zu 10 Stufen und ist nicht breit genug für ein Tourenkajak. Die Strömung ist ausserdem stark weil man direkt im Ausfluss des Kraftwerks ist. Wenn man alleine unterwegs ist sollte man versuchen Hilfe zu organisieren.

Das Kraftwerk Birsfelden ist wieder einfach. Einfach bei der Gabelung zur Schleuse rechts bleiben, beim Ruderclub ausbooten, mit dem eigenen Bootswagen quer durch den Park rollern, hoffen dass das Tor bei der Schleuse offen ist, die Betonrampe wieder hinunter, 50 Meter den Kanal entlang und man ist direkt in Basel. In Basel auf die Seilfähren und den kommerziellen Verkehr achtgeben. Im Sommer sind hier ausserdem Schwimmer unterwegs.

Der nächste Campingplatz ist am Ende der Stadt nach dem Schweizer Zoll in Hüningen (FR). Gleich nach der Dreliänderbrücke ist links eine kleine Bucht mit Steg. Dort ausbooten, der Hecke folgen bis zum Eingang vom Campingplatz und dort fragen ob sie das Tor zum Steg öffnen. Wegen der Wildwasseranlage nebenan ist dieser Camping ein beliebter Übernachtungsplatz für Kajakfahrer, wenn auch mit kürzeren Booten. Der nächste Supermarkt liegt gleich auf der anderen Seite der Dreiländerbrücke in Deutschland.

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