• Ausbootstelle Iffezheim

Von Kehl nach Karlsruhe im Kajak

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Fertig mit der Schlepperei auf dem Alten Rhein? Fehlanzeige! Jetzt wirds abenteuerlich auf den Rhein-Seitenkanälen.

Nachdem ich im letzten Artikel die Strecke auf dem Alten Rhein zwischen Breisach und Kehl beschrieben habe sind nur noch zwei Staustufen der Schleusen vom Rheinseitenkanal zu überwinden.

Schwierige Ausbootstelle am Kraftwerk Gambsheim

Das Stauwerk nach Kehl sieht man von weitem, die Ausbootstelle auch. Bisher war die im Yachthafen, hier jedoch ist sie ausserhalb am Damm und zwar genau da wo alle Schiffswellen auflaufen. Im Wasser vor der Treppe sind spitze Steine und das Wasser ist zu tief dass man davor aussteigen könnte. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht bis ich an Land war. Je nach Situation wartest du am besten bis das Wasser ruhig genug ist und holst dein Boot möglichst schnell aus dem Wasser. Danach sind es 100m über den Kiesweg zum Rheinseitengraben wo man über eine Treppe bzw. eine grasbewachsene Böschung wieder einbooten kann.

Achtung Tunnel!

Freue dich hier aber nicht zu früh über den Erfolg. Gleich um die Ecke kommt ein Tunnel. Als ich da war war der geflutet und gesperrt. Kundschafte das am besten vorher zu Fuss aus. Ich habe vor dem Tunnel Schleifspuren in der Böschung gesehen. Ob du mit dem beladenen Tourenkajak in der Strömung dort rauskommst musst du selbst entscheiden. Ich bin zurückgepaddelt und bin mit dem Bootswagen dem Fussweg gefolgt.

Der Weg führt durch die Fussgängerunterführung zurück an den Bach. Hier zeigt die Schleifspur in der Böschung wo es wieder aufs schnell fliessende Wasser geht. Jetzt musst du Brücken zählen, denn unter der dritten Brücke ist ein starker Schwall. Man kann aber kurz davor anhalten und die Stelle besichtigen. Ich bin nach ausführlichem Besichtigen mit Tempo mittig unter der Brücke durchgefahren und da war die Stelle auch schon vorbei. Danach geht es durch Uferauen mit matschigen Ufer wo man einen Übernachtungsplatz finden kann bevor man wieder zurück auf dem Hauptarm ist.

Auf dieser Strecke gibt es die ersten Natorampen, gepflasterte flache Rampen an beiden Ufern. Die Einheimischen brauchen diese um ihre Motorboote einzulassen. An dem Samstag als ich da vorbeigekommen bin war ein ordentliches Chaos mit Wasserskifahreren, Jetskis und Schnellbooten und entsprechenden Wellen.

Ausbootstelle Kraftwerk Iffezheim

Jetzt kommt noch eine Staustufe. Ausbooten kann man davor am rechten Ufer im ruhigen Wasser über die gewohnten fünf Treppenstufen oder Grasböschung. Der Umtrageweg hinunter zum Seitengraben ist kurz. Dort gibt es wieder eine Treppe und eine grasbewachsene Böschung wo man als Solopaddler das Kajak hinuntergleiten lassen kann. So geht es mit der Strömung unter der Strasse hindurch der Freiheit entgegen. Achtung: Im Sommer 2018 als ich da war lag nach ca. 500m ein Baum quer im Wasser und hat die Durchfahrt versperrt. Du musst selbst entscheiden ob du über die Böschung ausbootest oder im hüfttiefen Wasser treidelst und dein Kajak über den Baum schleifst. Das habe ich jedenfalls gemacht und den Schleifspuren nach zu urteilen war ich nicht die erste.

Drüber? Super! Geniess die letzten Kilometer Wildnis. Die Brücken sind hoch genug, es gibt keine Schwälle mehr und bis ans Meer auch keine Umtrageaktionen. Der Rhein fliesst bis Karlsruhe in einem enormen Tempo. Bleibe am rechten Ufer und halte dich von den Buhnen fern, die einen gerne mal einsaugen.

Unterwegs gibt es am rechten Ufer einen Campingplatz mit Sandstrand und Bistro. Rückblickend würde ich 10km vor Karlsruhe den breiten Goldbach hinauffahren, der wunderschön aussah im vorbeifahren und dort übernachten. In Karlsruhe gibt es die Möglichkeit bei den lokalen Kanuclubs zu übernachten, allerdings muss man das vorher anmelden.

Die anstrengendste Strecke wäre an diesem Punkt geschafft. Vom Bodensee her waren das ca. 30 Stauwerke und Kulturwehre. Jetzt kommt der schönste Teil des Rheins. Dazu im nächsten Beitrag mehr.

Anmerkung: Ich beschreibe hier die Strecke so wie ich sie im Juli 2018 angetroffen habe. Bist du aus der Gegend oder bist du die Strecke selbst gefahren? Stimmen die Angaben noch? Schreibe mir das bitte in die Kommentare!

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