(September 2018 – Juni 2018)
Am 14. Juli stehe ich wieder am Bodenseeufer. Ich schaue hinüber über den See nach Konstanz. Nächstes Jahr wird genau hier meine Reise beginnen. Kaum bin ich wieder im „Basecamp“ im Haus meiner Eltern fange ich an zu googlen. Kajaks, Zeltplätze, Verkehrsregeln, einmal mehr mache ich mich verrückt mit Details. Und je länger ich über die Gefahren im Wattenmeer lese, desto klarer wird mir: Ich lass das besser bleiben.
Spätabends Mitte Januar sitze ich wieder mal vor dem Rechner und google mir Informationen zusammen. Irgendwie muss ich das Nordseeproblem lösen, wie ich den Streckenabschnitt entlang der Friesischen Küste genannt habe. Da fällt mir ein, dass ich eine Karte aller europäischen Wasserwege auf dem Rechner habe. Die hatte ich vor Jahren aus dem Internet gefischt. Eine Stunde später ist klar: Ich kann von Amsterdam bis an die Elbe über Kanäle fahren. Erleichtert schliesse ich meinen Laptop. Die Route steht.
Wie man von Kreuzlingen/Schweiz nach Silkeborg/Dänemark kommt:
- Vom Bodensee den gesamten Rhein hinunter bis ans Meer (abkürzen über die Ijssel nach Amsterdam wollte ich nicht)
- Von Rotterdam über den Schietkanal nach Amsterdam
- Übers Markermeer und Ijsselmeer zum Polderkanal bei Urk (NL)
- Auf dem Polderkanal nach Lemmer (NL)
- Auf dem Margarethenkanal bis nach Termunterzijl
- Über den Dollart nach Emden (DE)
- Auf dem Emskanal nach Wilhelmshafen
- Von da irgendwie nach Bremerhaven (rund um Cuxhaven?)
- Von Bremerhaven über den Weser-Elbe-Kanal an die Elbe
- Die Elbe queren und auf dem Nordostseekanal nach Kiel
- Von Kiel nordwärts bis nach Sönderburg (DK)
- Weiter nordwärts durch den kleinen Belt bis nach Aarhus, dann um die Halbinsel herum bis in den Fjord von Randers
- Durch den Fjord und gegen die Strömung die Gudenaa hoch bis in den Silkeborg Langsö
Alles in allem sind das auf der Karte gemessene 2200km für die ich bei 40 Fahrkilometer pro Tag und ein 20 Pausentage zehn Wochen veranschlagt habe.